Natürlich ist es möglich, nur die Briefmarken aus der eigenen Korrespondenz zu sammeln. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Sammler auf diese Weise auf eine sehr seltene oder wertvolle Marke trifft, ist jedoch verschwindend gering. Wer sich irgendwann über eine wirklich hochwertige Briefmarkensammlung freuen möchte, die möglicherweise sogar als Kapitalanlage dient, kommt um den Ankauf von Marken gar nicht herum. Doch auch beim Ankauf sollte nicht wahllos zugeschlagen werden.
Wichtig ist, dass die spätere Sammlung strukturiert ist und einem gewissen roten Faden folgt. Darum unterscheidet die Philatelie zwischen verschiedenen Sammelgebieten. Das hierzulande mit Abstand beliebteste Sammelgebiet ist Deutschland. Es umfasst alle Marken, die jemals auf deutschem Boden erschienen sind. Gleich dahinter folgen die westeuropäischen Staaten, die USA und weitere Überseeländer.
Zunehmend beliebter werden derzeit auch die Marken der neuen afrikanischen Staaten. Kein Wunder, sie vermitteln Eindrücke von geheimnisvollen Landschaften und einer faszinierenden Tierwelt! Sammel-Anfänger sollten sich nach Möglichkeit von Beginn an auf ein bestimmtes Sammelgebiet konzentrieren. Dieses Sammelgebiet sollte im Laufe der Zeit immer weiter vervollständigt werden, da sich bei einem späteren Verkauf nur so ein höchstmöglicher Gewinn erzielen lässt. Eine plan- und wahllos zusammengestellte Sammlung, die keinem Schema folgt, wird dagegen niemals einen echten Wert erzielen.
Übrigens: Zu einer vollständigen Ländersammlung gehören nicht nur die Dauer- und Sondermarken, sondern auch Automatenmarken, Dienst- und Portomarken.
Wo bringe ich meine Briefmarkensammlung am besten unter?
Für Anfänger empfehlen sich klassische Einsteckbücher. Diese werden entweder mit Zellophanstreifen oder mit Pergaminstreifen, mit schwarzen oder mit weißen Seiten angeboten. Wer sich für ein Einsteckbuch mit Zellophanstreifen entscheidet, sollte beim Einstecken besonders vorsichtig sein, da es hier materialbedingt leicht zu Beschädigungen an den Marken kommen kann. Ganz wichtig ist, dass die Einsteckbücher frei von Weichmachern sind. Grund: Die Fluoreszenzstoffe, die in dem Briefmarkenpapier enthalten sind, könnten durch die Weichmacher zerstört werden. Erfahrene Philatelisten mit Sammlungen von größerem Wert bringen ihre Marken in Vordruckalben unter. Dabei handelt es sich um Alben, die speziell für ein bestimmtes Sammelgebiet beziehungsweise einen Themenbereich vorgesehen sind. Sie sind in der Anschaffung deutlich teurer als klassische Einsteckbücher. Unverzichtbar gerade für Einsteiger ist zudem ein Briefmarkenkatalog. In einem solchen Katalog sind alle Briefmarken eines Sammelgebietes chronologisch aufgeführt und beschrieben. Außerdem ist jede Marke mit mindestens zwei Preisangaben versehen. Der Preis in der linken Spalte gilt für postfrische Ausgaben, der Preis in der rechten Spalte für gestempelte Briefmarken. Der Katalog ist eine der wichtigsten Informationsquellen für den Sammler und eine nicht zu unterschätzende Orientierungshilfe.
Was mache ich mit doppelten Briefmarken?
Wer Briefmarken sammeln möchte, muss damit rechnen, hin und wieder doppelte Marken zu erwischen. Doch das macht nichts, denn diese werden in separaten Tauschalben untergebracht. Die Anordnung sollte idealerweise aufsteigend nach Katalognummern erfolgen. Möglichkeiten zum Tauschen gibt es reichlich: auf speziellen Briefmarkenbörsen beispielsweise, innerhalb der Briefmarken-Sammler-Vereine oder auch durch Annoncen in der philatelistischen Fachpresse. Mittlerweile finden sich auch immer mehr tauschwillige Sammler über das Internet. Beim Tauschen gilt übrigens ein einfaches Prinzip, an das sich jeder seriöse Sammler hält: Katalogwert gegen Katalogwert. Ausnahmen bilden lediglich sehr billige Marken, hier lautet die Devise zuweilen „Stück um Stück“.